Sonntag, 30. August 2009

Eroberung des Nutzlosen von Werner Herzog


Werner Herzogs Buch "Eroberung des Nutzlosen" basiert auf seinen Tagebuchaufzeichnungen aus der Zeit der Dreharbeiten zum Film "Fitzcaralldo" mit Klaus Kinski in der Hauptrolle. Von Leuten die das Buch schon vor mir gelesen hatte wurde berichtet wie beklemmend und erdrückend die Grundstimmung des Buches ist. Was ich zuerst nicht so recht glauben wollte stellte sich aber als absolut zutreffend herraus. Man ist gefangen in einer morbiden Atmosphäre aus Hitze, Fäulnis und Überlebenskampf der Kreatur im Djungel Südamerikas. Die ganze Grundstimmung ist geprägt von Widrigkeiten die die Natur dem Drehteam bereitet und von den Abgründen der herzogschen Seele. Eine Melange aus fiebrigen Träumen, poetischen Beschreibungen der Umwelt und der Einheimischen sowie unverblümteste, krasseste Darstellung der Tatsachen in harten Worten. Es fällt schwer sich hunderprozentig auf das Buch einzulassen da ,wie das bei einem Tagebuch üblich ist, die Stimmungen sehr stark in den Extremen schwanken. Man ist gefangen in einem Strudel aus Neugier, Abgestossenheit, Ekstase und Sympathie.
Herzog versteht es aufs genialste den Leser an seinen Stimmungen teihaben zu lassen, was das ganze Buch so eindinglich und im Gedächtniss verhaftend macht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen